Wer kennt den Spruch nicht, „das Hobby zum Beruf machen“? Doch Vorsicht, wer zuhause Dinge fertigt, um sie anschließend zu veräußern, der muss diese Einnahmen ggf. auch dem zuständigen Finanzamt melden.
Stricken, basteln, heimwerken – Verkäufe über 410 Euro jährlich müssen versteuert werden
Immer mehr Menschen verkaufen selbst hergestellte Dinge auf dem Flohmarkt oder auch über das Internet. Und nicht alle wissen, dass sie sich damit in einer Grauzone bewegen. Leicht rutscht man mit den Einnahmen in einen Bereich, der durchaus als Selbstständigkeit gesehen werden kann – zumindest vom Finanzamt.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, der sollte die Einkünfte im Auge behalten. Bis zu 410 Euro (aus nebenberuflicher Tätigkeit) pro Jahr sind die verkauften Artikel steuerfrei, danach möchte das Amt seinen Anteil haben. Natürlich müssen auch diese 410 Euro in der Steuererklärung vermerkt werden. Es empfiehlt sich, sämtliche Einnahmen und Ausgaben in einem Kassenbuch aufzuschreiben, damit sich dies anschließend belegen lässt. Quittungen aufheben nicht vergessen!
Liebhaberei – Unternehmerische Tätigkeit nicht erkennbar
Steuerfrei bleiben auch die Geschäfte, die vom Finanzamt als Liebhaberei angesehen werden. Bastler und Heimwerker, die nachweisen können, dass sie keine unternehmerische Tätigkeit ausüben, müssen ihre Einnahmen also nicht versteuern. Im Gegenzug gibt es natürlich auch keine Verlustbeteiligung.
Doch, was ist, wenn sich die selbst gehäkelten Topflappen oder die getöpferten Schalen zum Verkaufsschlager entpuppen? Schnell rutscht man dann in den gewerblichen Bereich ab. In jedem Fall sollte man sich beim zuständigen Finanzamt schlau machen, ob bereits ein Gewerbeschein vonnöten ist. Gewerbliche Tätigkeiten müssen zwingend angegeben werden – ansonsten ist es eine Ordnungswidrigkeit, die entsprechend auch betraft wird. Wer dem Vorwurf der Steuerhinterziehung entgegenwirken will, sollte nichts riskieren.
Mit dem Hobby Geld verdienen – Verkäufe bei eBay & Co.
Wer denkt, dass er seine Sachen unauffällig bei eBay & Co verkaufen kann, der irrt. In vielen Behörden sucht man gezielt auf diesen Plattformen nach Privatverkäufern mit großen Umsätzen. Darüber hinaus geben natürlich auch die Plattformen selbst Daten an das Finanzamt weiter.
Vorteile von angemeldeten Tätigkeiten
Der Verkauf kreativer Arbeiten als nebenberufliches Geschäft anzumelden, hat übrigens nicht nur die vermeintlichen Nachteile, wie Versteuerungen. Die Einkünfte lassen sich mit den Kosten gegenrechnen, d. h., wer für Heimwerker- oder Bastelarbeiten Material kauft, der kann auch dies steuerlich geltend machen.
Wieviel Geld darf ich mit meinem Hobby verdienen
Mit einer einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung bleiben sämtliche Transaktionen überschaubar – auch für das Finanzamt. Wer klein anfängt, kann unter der sogenannten Kleinunternehmerregelung versteuern und ist von der Umsatzsteuer befreit. Die Umsätze dürfen dann aber eine jährliche Höchstgrenze von 17.500 Euro nicht überschreiten. Auf ausgestellten Rechnungen darf keine Mehrwertsteuer ausgewiesen werden, bei Eingangsrechnungen kann keine Vorsteuer in Abzug gebracht werden.
Je nach Materialbedarf ist es in Einzelfällen allerdings sinnvoller, von der Kleinunternehmerregelung Abstand zu nehmen. Wer beispielsweise hohe Einkaufskosten hat, der ist u.U. besser beraten, sofort die Regelbesteuerung anzuwenden. In diesem Fall müssen dann monatlich bzw. einmal im Quartal Umsatzsteuervoranmeldungen an das Finanzamt übermittelt werden.
Wer unsicher oder überfordert ist, kann sich von einem Steuerberater helfen lassen.
Das ist mal eine ganz andere Richtung! Toll echt, ich habe das mit den Hobby-Einnahmen noch nie so gesehen. Das regt doch gleich meine Fantasie an, denn schließlich könnte man so auch ganz vorsichtig bestimmte Dinge antesten ohne gleich ein riesen fass aufzumachen – Danke!
Liebe Grüße
Bernd
Es ist tatsächlich möglich, mit dem Hobby Geld zu verdienen. Ich selber bin auf diversen Handarbeitsplattformen vertreten und verkaufe dort meine selbstkreierten Anleitungen und bin erstaunt, wie oft diese gekauft werden. Es ist möglich, aber auch dort muss man schon sehr fleißig sein, wenn man davon leben möchte.