Es ist noch gar nicht so lang her, da waren Videospiele noch ein belächeltes Hobby für Stubenhocker. Allerdings haben Mario Kart, Donkey Kong und Co. nicht mehr viel mit dem gemeinsam, was heute als professionelles Gaming beziehungsweise eSports gilt. In den vergangenen Jahren hat sich der Sektor der Spieleindustrie so stark weiterentwickelt, dass die Popularität immer weiter anstieg.
Ganz gleich, ob Sportsimulationen, Ego-Shooter oder Strategiespiele – eSports erfährt derzeit einen großen Hype, dessen Ende nicht absehbar ist. Die Stars der Szene verdienen mittlerweile Millionen und große Fußballvereine beginnen, eigene eSports-Abteilungen einzurichten.
Wer hätte noch vor einigen Jahren gedacht, dass man mit dem Zocken Millionen machen könnte? Somit ergeben sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten am PC Geld zu verdienen. Anstatt im Internet Produkte zu testen und zu bewerten oder die eigene Wohnung bei Airbnb zu vermieten, kann man auch auf Gaming setzen. Wir werfen einen Blick auf das Phänomen des eSports.
Eine Szene entsteht
Computerspiele gibt es schon fast so lang, wie es Computer gibt. Die ersten Spiele kamen vor über 40 Jahren auf den Markt. Doch insbesondere im vergangenen Jahrzehnt nahm die Entwicklung im Gaming völlig neue Züge an. Mittlerweile finden die eSports-Events in riesigen Hallen statt und werden rund um den Globus von Millionen Menschen via Livestream verfolgt. Kein Wunder, dass hier auch eine Menge Geld auf dem Spiel steht. Die großen Veranstaltungen rufen Preisgelder im sechsstelligen Bereich aus und auch die Sponsorenverträge winken mit lukrativen Summen. Längst sind die meisten Gamer keine Hobbyspieler mehr, sondern zocken auf professioneller Ebene. Doch auch wenn du nur in der Freizeit spielst, kannst du dir leicht etwas dazu verdienen.
Gaming als lukrative Einnahmequelle
Jeder kennt die großen Turniere, bei denen mehrere Millionen Dollar als Preisgeld winken, doch hier werden nur die besten Spieler der Welt eingeladen. Wer schon ein paar Jahre Erfahrung auf der Konsole oder dem PC hat, kann sich hingegen problemlos bei kleineren Turnieren anmelden. Spieleentwickler oder Wettanbieter veranstalten häufig Wettbewerbe für Amateure und Freizeit-Gamer. Neben Sachpreisen wie Equipment und Spielen werden hier auch Geldpreise ausgespielt.
Die Electronic Sports League veranstaltet beispielsweise nahezu täglich kleine Turniere und Wettbewerbe, bei denen sich jeder anmelden kann. Bei der ESL kann man sich kostenlos registrieren und sich in dem Lieblingsspiel gegen andere Spieler auf der ganzen Welt messen. Alles was du mitbringen musst, ist ein angemessenes Equipment und Talent. Wie in anderen Sportarten auch gehören eine hohe Motivation und Lernbereitschaft zum Erfolg. Auch im eSports ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Der Weg zum Pro-Gamer ist steinig und verlangt tausende von Übungsstunden. Selbst in den Amateurligen gibt es immer wieder starke Spieler, die es auch mit Profis aufnehmen könnten. Wer erfolgreich sein will, muss auf jeden Fall viel Zeit investieren.
Bundesligavereine springen auf den eSports-Zug auf
Da beim eSports auch Sportsimulationen wie FIFA oder NBA2K eine große Rolle spielen, springen auch immer mehr Fußballvereine auf den digitalen Zug auf. Der FC Schalke war einer der ersten deutschen Vereine, der in ein professionelles eSport-Team investierte. Diesem Beispiel folgen mittlerweile auch andere Vereine aus der Bundesliga. VFL Wolfsburg oder RB Leipzig sind beispielsweise auch auf dem digitalen Spielfeld sehr erfolgreich unterwegs. Da in diesem Bereich ein ganz neuer Markt erschlossen werden kann, scheint es umso verwunderlicher, dass ausgerechnet die Bayern bisher nicht am eSports partizipieren wollen.
Aber als Krösus der Liga ist man der Konkurrenz, sportlich wie finanziell, sowieso meilenweit voraus, was sich auch dieses Jahr wieder an den Quoten von Betway erkennen lässt: Der Rekordmeister ist mit 1,36 aktuell der Favorit auf die Meisterschale (Stand: 18. März). Trotzdem darf gespannt sein, wann Uli Hoeneß seine Meinung über eSports ändert und auch der FCB ein Digital-Squad bildet.
Geld verdienen mit Gaming
Wenn man den Schritt ins professionelle Gaming geschafft hat, stehen einem lukrative Werbeverträge offen. Die Stars der eSports-Szenen genießen heutzutage einen ähnlichen Status wie die großen Athleten im „realen“ Profisport. Ein Beispiel ist der Deutsche Kuro Takhasomi. Er gehört zu den besten Dota2-Spielern der Welt und hat schon Preisgelder in Millionenhöhe erspielt. Selbst das Nachrichten-Magazin Stern listet den jungen Pro-Gamer als den erfolgreichsten eSports-Spieler Deutschlands. Professionelle Gamer spielen nur noch in den seltensten Fällen von Zuhause aus, sondern jetten um die Welt und treten in großen Arenen vor tausenden Zuschauern. Die großen eSports-Wettbewerbe haben einen wahren Event-Charakter. Ninja ist einer der Superstars der Szene, der die Massen elektrisiert.
Live-Streaming und TV-Übertragungen spülen Geld in die Kasse
Da die Popularität des eSports immer weiter wächst, steigen auch die Zuschauerzahlen stetig. Die Streaming-Plattform Twitch ist beispielsweise damit groß geworden, Videospiel-Partien per Livestream zu übertragen. Um die 45 Millionen Views im Monat unterstreichen den Siegeszug des eSports. Kein Wunder, dass mittlerweile auch lineare TV-Sender ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Immer mehr eSports-Events werden auch im Fernsehen übertragen.
Wie man sieht, boomt eSports mehr denn je: Es gibt sogar Bestrebungen, den Sport auf eine Olympische Ebene zu hieven. Bis dahin werden wahrscheinlich noch ein paar Jahre vergehen, doch Geld lässt sich mit dem Gaming sogar schon in der Freizeit verdienen.